awn 141205 01Das Nahwärmenetz in Ravenstein-Merchingen liefert seit Ende 2012 umweltfreundliche und CO2-neutrale Wärme.

Das Projekt wurde von der Abfallwirtschaftsgesellschaft des NOK (AWN) in enger Abstimmung mit der Gemeinde realisiert. Betreiber ist die 100%ige AWN-Tochter Energie Neckar-Odenwald (ENO). Aktuell werden rund 40 private, öffentliche und gewerbliche Gebäude versorgt.

Vergangene Woche hatte die ENO die Bevölkerung zu einer Informationsveranstaltung ins Merchinger Schloß eingeladen. Ortvorsteher Jürgen Ullrich konnte zahlreiche Zuhörer begrüßen, von der AWN bzw. ENO waren der Projektleiter Anton Fleischmann, technischer Leiter Harald Schäfer und Martin Hahn, Leiter Unternehmenskommunikation, anwesend. Ullrich konnte ebenso Christian Eifler und Energiebotschafter Horst Weber von der Bioenergieregion HOT willkommen heißen. Zu Beginn informierte Martin Hahn, dass in Deutschland rund 60% der eingesetzten Energie für die Erzeugung von Wärme eingesetzt würden. Der Einsatz von heimischem Holz als Brennmaterial, wie hier in der Heizzentrale in Merchingen, ermögliche eine klimaneutrale Wärmeerzeugung, was mit Öl und Gas nicht möglich sei. Zudem werde die heimische Wertschöpfung deutlich erhöht. Projektleiter Anton Fleischmann erläuterte die Technik der Heizzentrale und des Nahwärmnetzes. Zwei Heizkessel mit einer Gesamtleistung von 840 kW und eine Solarthermieanlage produzieren die benötigte Wärme. Als nächste große Liegenschaft sei geplant, die Sporthalle am Nußbaumweg anzuschließen – die Tiefbauarbeiten könnten bei ausreichendem Interesse im kommenden Jahr beginnen. Der Kanal zur Sportanlage müsse ohnehin gegraben werden – insofern sei es interessant, weitere Privathäuser, die „auf dem Weg liegen“, auf Wunsch ebenfalls anzuschließen. In Frage kämen 9 Wohnhäuser im Nußbaumweg und ein Mehrfamilienhaus im Schwarzdornweg. Fleischmann erläuterte, dass man für Preisvergleiche nicht nur den, im Moment sehr niedrigen, Preis für Heizöl mit dem Wärmepreis der Nahwärme vergleichen könne. Zu berücksichtigen sei der Wirkungsgrad einer Heizung von „nur“ rund 85%, die Anschaffungs- und Raumkosten für die Heizung und den Öltank und die dazugehörigen Wartungen. Die ENO könne gerne eine individuelle Vergleichsrechnung anfertigen, wenn Interesse bestünde. Im Anschluss entwickelte sich eine rege Diskussion: Man konnte sehen, dass bestehende Nahwärmekunden die Zuverlässigkeit lobten, weitere Bürgerinnen und Bürger zeigten Interesse an einem Neuanschluss. Im Verlauf konnten verschiedene Fragen von Harald Schäfer und Anton Fleischmann beantwortet werden. Die bestehende Heizzentrale reiche für rund 80 Gebäude, somit könne man noch rund 40 Häuser mit ins Boot nehmen. Vor diesem Hintergrund sollten sich Interessenten, so der Apell, unverbindlich bei der ENO melden, damit man in der Lage sei, den Bedarf „wo und wann“ genauer zu planen. Als Abschluss informierte Bioenergiebotschafter Horst Weber über Bioenergiedörfer wie beispielsweise ganz in der Nähe Großeicholzheim. Hier sei die HOT ein wichtiger Motor und Moderator der Energiewende und für die Etablierung von heimischer und nachwachsender Bioenergie.

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