Inforveranstaltung in Merchingen2016-09-20. ENO. Ravenstein-Merchingen. Das Nahwärmenetz in Ravenstein-Merchingen liefert seit Ende 2012 umweltfreundliche Wärme für über 40 private, öffentliche und gewerbliche Gebäude. Dieses Netz und die dazugehörige Heizzentrale im Ahornweg wurde von der Abfallwirtschaftsgesellschaft des NOK (AWN) realisiert, Betreiber ist die 100%ige AWN-Tochter Energie Neckar-Odenwald GmbH (ENO). Das Nahwärmenetz und somit die Anzahl der Abnehmer soll Stück für Stück erweitert werden, um die vorhandene Kapazität der Heizzentrale auszunutzen und einen wirtschaftlichen Betrieb zu ermöglichen.  

Die bisherigen Wärmeabnehmer liegen östlich des Ahornwegs. In Richtung Süden sind die Nahwärmeleitungen bis zum Ende des Ahornweges, Ecke Nußbaumweg verlegt. Hier würde sich eine Netzerweiterung anbieten, insbesondere auch deshalb, weil die gemeindeeigene Sporthalle als möglicher Wärmeabnehmer in Frage kommen würde. Die ENO hatte in der vergangenen Woche potentielle Wärmekunden, die im Verlauf der geplanten Trasse liegen würden, zu einer Infoveranstaltung ins Merchinger Schloß eingeladen. Die betreffenden Gebäude liegen im Nußbaum-, Sanddorn- und Schwarzdornweg.

awn 141205 03ENO-Projektleiter Anton Fleischmann und Martin Hahn, AWN Unternehmenskommunikation, konnten an diesem Abend neben einigen Anwohnern auch besonders Bürgermeister Hans Peter von Thenen und Bioenergiebotschafter Horst Weber begrüßen. Projektleiter Anton Fleischmann erläuterte die Technik der Heizzentrale und des Nahwärmnetzes. Zwei Heizkessel mit einer Gesamtleistung von 840 kW und eine Solarthermieanlage produzieren die benötigte Wärme. An Sonnentagen im Sommer reiche meist, so Fleischmann, die „kostenlos“ erzeugte Wärme über die Solarthermieanlage aus. Er erläuterte, dass man für Preisvergleiche nicht nur den im Moment sehr niedrigen Preis für Heizöl mit dem Wärmepreis der Nahwärme vergleichen könne. Zu berücksichtigen sei der Nutzungsgrad einer Heizung von „nur“ rund 85%, die Anschaffungs- und Raumkosten für die Heizung und den Öltank und die dazugehörigen Wartungen. Die ENO könne auf Anfrage gerne eine individuelle Vergleichsrechnung vorlegen. Unabhängig von Kostenberechnungen sollte man allerdings auch, darauf verwies Martin Hahn, Vorteile bezüglich des Umweltschutzes und der regionalen Wertschöpfung nicht außer Acht lassen: Im Gegensatz zur Ölheizung liefere die Merchinger Heizzentrale CO2-neutrale und somit klimafreundliche Wärme, das Holz komme aus regionalen Wäldern und somit würden nicht nur Waldbesitzer, sondern auch das Handwerk und Dienstleitungsunternehmen davon profitieren. In Merchingen würden so pro Jahr rund 120 000 Liter Heizöl ersetzt.

Für die ENO sei es nun wichtig, alle Wärmenetz-Interessenten zu erfassen. Bürgermeister von Thenen hatte bereits vor geraumer Zeit signalisiert, dass die Sporthalle „mit dabei“ wäre. Es gäbe zwar weitere Interessenten an den in Frage kommenden Trassen, allerdings reiche dies im Moment noch nicht für einen Baubeginn, so Fleischmann. Übergangsweise bestünde auch die Möglichkeit, die Übergabestation im Keller für eine gewisse Zeit auch ohne Wärmeabnahme zu montieren. Die Grundgebühr wäre dann zwar fällig, aber man könne beim Ausfall der „alten Heizung“ innerhalb kurzer Zeit auf die neue Wärmeversorgung mit Nahwärme umstellen. Selbstverständlich werden durch die ENO Bundes-Fördergelder beantragt, die bei erfolgter Bewilligung die Anschlussnehmer weiter finanziell entlasten könnten. Die ENO sei sehr daran interessiert, das Nahwärmenetz in Merchingen weiter auszubauen – vor diesem Hintergrund will man die nächsten Wochen nochmals in Kontakt mit den möglichen Anschlussnehmern treten.

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