Aufklärung hilft: Was tun, wenn die Tonne doch mal stehen bleibt?
Noch gut drei Wochen läuft die Kampagne „NOK BioMasters Championship“ zur besseren Trennung von Bioabfall der Kreislaufwirtschaft Neckar-Odenwald (KWiN) im Kreis - bevor Ende Juli endgültig Bilanz gezogen werden kann. Höchste Zeit also für einen kurzen Blick auf das aktuelle Ranking im Wettbewerb um die wenigsten stehengebliebenen Tonnen.
Bewegung an der Spitze
Dass konsequent sauberes Trennen sich lohnt - und in den verbleibenden Wochen noch einiges möglich ist - zeigen dabei die aktuellen Veränderungen an der Tabellenspitze.
- Platz: Mudau - 0,58%
- Platz: Zwingenberg - 0,63 %
- Platz: Ravenstein - 0,76 %
- Platz: Limbach - 0,82 %
- Platz: Schefflenz - 0,90 %
„Wir freuen uns riesig über Platz 1 - aber wir wissen auch: Das kann sich schnell wieder ändern. Deshalb bleiben wir dran und geben weiter Gas. Es geht nicht nur um den Titel, sondern darum, dass wir gemeinsam richtig trennen - nachhaltig, für unsere Umwelt“, so Dr. Norbert Rippberger, Bürgermeister der Gemeinde Mudau. Wichtig: Entscheidend ist nicht die Größe der Gemeinde, sondern die Quote der stehengebliebenen Tonnen im Verhältnis zur Gesamtzahl der Leerungen.
Warum bleiben Tonnen stehen?
Um das gemeinsame Ziel der Kampagne, die Qualität des Bioabfalls spürbar zu verbessern, zu erreichen, werden im gesamten Landkreis die Biotonnen bei der Abfuhr konsequent kontrolliert. Neben Sichtkontrollen kommt dabei vor allem das bereits seit Einführung der BioEnergieTonne 2019 erprobte Metall-Detektionssystem zum Einsatz. Es erkennt zuverlässig metallische Störstoffe wie beispielsweise Alufolie von Folienkartoffeln, Kronkorken von Getränken, metallisierte Folien von Lebensmittelverpackungen wie Chipstüten und Aufkleber auf Obst aber auch kleine metallische Gegenstände wie Küchenmesser, Klammern von Teebeuteln und Metalldrähte zur Versteifung von Blumensträußen an. „Metall ist selten allein - es gibt nachweislich einen starken Zusammenhang zwischen dem Auffinden metallischer Fremdstoffe und Störstoffen aus anderen Materialbereichen, wie z.B. Plastik oder Papier-Kunststoff-Verbundstoffe“, erklärt Jonathan Keller, zuständig für Kundencenter und Kommunikation bei der KWiN, den Einsatz der Metallscanner. Wenn das Detektionssystem anschlägt, bleibt die Tonne stehen. Denn stark verunreinigte Bioabfälle können nicht ohne Weiteres kompostiert werden. Die Folge wären teure Nachsortierungen oder die Umleitung in die Müllverbrennung - statt der nachhaltigen Verarbeitung zu Biogas und Kompost.
Was tun, wenn die Tonne doch mal stehen bleibt?
Diese Frage treibt viele Bürgerinnen und Bürger um - verständlich, so Keller: „Bleibt eine Biotonne stehen, hinterlassen unsere Müllwerker einen roten Hinweiszettel mit allen wichtigen Infos. Die beste und nachhaltigste Lösung: selbst nachsortieren und die Tonne zur nächsten Abfuhr wieder bereitstellen. Weil das nicht immer angenehm oder möglich ist, bietet die KWiN zusätzlich an, die betroffene Biotonne bei der nächsten Restmüllabfuhr gegen eine Gebühr mitnehmen zu lassen - 8,40 € für eine 60-Liter-Tonne. Voraussetzung: Der rote Hinweiszettel bleibt als Abholauftrag an der Tonne.
Aufklärung statt Sanktionen
Während in anderen Landkreisen bei Fehlbefüllung Gebühren von 20 bis 50 € oder sogar Bußgelder drohen, setzt die KWiN auf ein anderes Prinzip: „Mit gezielter Aufklärung und dem Bewusstsein, gemeinsam etwas Gutes für Umwelt und Klima zu tun, erreichen wir oft viel mehr - das erleben wir jeden Tag im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern“, sagt Keller.
Die Spannung steigt
Die Kampagne biegt auf die Zielgerade ein - und die Spannung steigt: Welche drei Gemeinden sichern sich im August den Besuch des Eiswagens?
Alle Zwischenstände, Mitmach-Videos und Trenn-Tipps gibt es laufend auf den Social-Media-Kanälen der KWiN.