Bundesgesundheitsministerin Nina Warken war am vergangenen Freitag zu Gast bei der AWN. Rund zwei Jahre zuvor hatte sie als Bundestagsabgeordnete einen Förderbescheid über rund 900.000 € für ein überaus innovatives Klimaschutzprojekt am Standort Sansenhecken überbracht. Dabei geht es um die „In-Situ-Stabilisierung der Deponie Sansenhecken“. Ziel des Projektes ist die Minimierung der Methanemissionen aus dem Deponiekörper. Dazu gehört die Weiterentwicklung der vorhandenen Deponiegaserfassung und letztendlich die Aerobisierung des gesamten Deponiekörpers. Damit kann bis zum Jahr 2046 der Ausstoß von ca. 132.000 t CO2–Äquivalenten vermieden werden.

„Hier wird nicht nur Abfall entsorgt, sondern in die Zukunft geblickt“, lobte die Gesundheitsministerin bei Ihren Grußworten; dieses ganzheitliche Konzept sei weltweit einzigartig. Dies konnte Landrat Dr. Achim Brötel unterstreichen: Man rede immer nur über das CO2, dabei wisse man, dass Methangas um den Faktor 30 klimaschädlicher sei. Mit dieser neuen Anlage „sind wir Vorreiter in Sachen Klimaschutz“.
AWN-Geschäftsführer Dr. Mathias Ginter erläuterte den Gästen, Bürgermeister und Vertreter des Kreistages sowie AWN-Aufsichtsräte, die technischen Hintergründe: Auf die Deponie Sansenhecken, in Betrieb seit 1983, wurden in den Anfangsjahren neben Haus- und Sperrmüll auch Grüngut und Klärschlamm eingelagert. Dieses biogene Material erzeugt nach der Einlagerung durch anaerobe Vergärungsprozesse (= Vergärung ohne Sauerstoff) Methangas. Dieses ist um den Faktor 30 schädlicher für das Klima als CO2 und wird über ein Leitungsnetz abgesaugt, gesammelt und mithilfe eines Gasmotors in elektrische Energie umgewandelt. Obwohl seit nunmehr fast 20 Jahren kein biogenes Material mehr auf die Deponie kommt, entsteht immer noch Methangas. Während in der Anfangszeit noch ein Gasmotor mit einer elektrischen Leistung von rund 800 kW eingesetzt wurde, ist heute nur noch ein Motor mit 80 kW im Einsatz. Wobei die derzeitige Stromausbeute (über 300.000 kWh pro Jahr) reicht, um den gesamten Deponiebetrieb und die inzwischen vorhandene Elektromobilität am Standort annähernd autark mit diesem „grünen Strom“ abzudecken. Er dankte Benno Ehmann, als Leiter Entsorgungsanlagen für dieses Projekt verantwortlich, für seinen Einsatz.
 Dipl.-Ing. Joachim Lehner von der Firma Contec (Herrenberg) ging auf die Details der neu installierten Anlage ein. Wegen des geringeren Methangasaufkommens musste die Absaugung im Deponiekörper angepasst, die Gasbrunnen und Leitungen optimiert sowie ein permanenter Unterdruck im Deponiekörper geschaffen werden. Hinzu kam die Trennung von Gut- und Schwachgas. Das Gutgas wird, so lange wie möglich, im Gasmotor verstromt. Das Schwachgas wird in einer RTO-Anlage (Regenerativ Thermische Oxidation) in umweltfreundliche Wärme umgewandelt, die in Zukunft dann auch am Standort genutzt werden soll. Wenn kein verwertbares Gas aus dem Deponiekörper mehr gewonnen werden kann, wird die gesamte Deponie aerobisiert, also mit Sauerstoff „gefüllt“. Im aeroben Zustand entsteht kein Methangas mehr.
Dipl.-Ing. Joachim Lehner von der Firma Contec (Herrenberg) ging auf die Details der neu installierten Anlage ein. Wegen des geringeren Methangasaufkommens musste die Absaugung im Deponiekörper angepasst, die Gasbrunnen und Leitungen optimiert sowie ein permanenter Unterdruck im Deponiekörper geschaffen werden. Hinzu kam die Trennung von Gut- und Schwachgas. Das Gutgas wird, so lange wie möglich, im Gasmotor verstromt. Das Schwachgas wird in einer RTO-Anlage (Regenerativ Thermische Oxidation) in umweltfreundliche Wärme umgewandelt, die in Zukunft dann auch am Standort genutzt werden soll. Wenn kein verwertbares Gas aus dem Deponiekörper mehr gewonnen werden kann, wird die gesamte Deponie aerobisiert, also mit Sauerstoff „gefüllt“. Im aeroben Zustand entsteht kein Methangas mehr.
Eine Vielzahl der technischen Maßnahmen wurde in der zentralen Gassammelstelle, dem Herzstück dieses Projektes, durchgeführt. Hier ist auch die neue RTO-Anlage untergebracht. Hiermit sind die Voraussetzungen geschaffen, dass bis zum Jahr 2046 der Ausstoß von ca. 132.000 t CO2 -Äquivalenten vermieden werden kann. Bezogen auf die CO2-Vermeidungskosten ist dieses Projekt besonders interessant. Errechnet wurden auf das Gesamtprojekt Vermeidungskosten von rund 11 Euro pro Tonne CO2, bezogen auf die Förderung durch das BMWI von unter 7 Euro pro Tonne CO2. Damit handelt es sich um eine besonders effiziente Maßnahme des Klimaschutzes, da CO2-Vermeidungskosten in anderen Sektoren wie Mobilität und Gebäudemaßnahmen häufig im vierstelligen Euro-Bereich liegen.
Am Ende der Projektvorstellung bestätigte die Bundesgesundheitsministerin, „ich war schon bei der Projektvorstellung vor zwei Jahren begeistert und bin es jetzt wieder! Wir sind in diesem Segment Technologieführer und müssen wir müssen dafür sorgen, dass es auch so bleibt.“. Landrat Dr. Brötel fasste abschließend zusammen: „Wir waren schon immer innovativ und stellen das mit dieser Anlage einmal mehr unter Beweis. Mit relativ kleinem Aufwand leisten wir hier einen großen Beitrag zum Klimaschutz“.