Smartphone & Co.: Smart, clever, fair? …

Das Konsumkarussell dreht sich immer schneller: Geräte der Kommunikationstechnik werden immer häufiger gekauft und entsorgt. Nicht weil sie defekt wären, sondern aufgrund rasant wachsender Speicherkapazitäten, Schnelligkeiten, neuer Kompatibilitäten, günstigerer Verträge… Die erneute Beschaffung eines neuen Smartphones bereits nach einem halben Jahr ist leider keine Seltenheit.

Die Abfallvermeidung mittels langfristiger Nutzung ist hier eine besondere Herausforderung.

Für das Funktionieren von Elektro-Geräten sind unterschiedlichste Metalle erforderlich, darunter auch Seltene Erden und Edelmetalle. Damit gehören sie zu den Abfällen mit dem höchsten wirtschaftlichen und ökologischen Nutzen beim Recycling. Auch ist die Rohstoffdichte in Altgeräten eine vielfach höhere als bei der Gewinnung aus Roh-Erzen. Hier liegt der Metall-Gehalt pro Tonne Roh-Erz oftmals nur im Gramm-Bereich! Das Recycling von Metallen aus alten Elektro-Geräten erspart Umweltbelastungen wie den Verbrauch von Land, Urwäldern sowie von Trinkwasser durch Schwermetalle wie Quecksilber, und das in wahrhaft gigantischen Ausmaßen.

So beträgt der ökologische Rucksack eines Mobiltelefons (abhängig von Eigengewicht und Ausstattung) zwischen 44 und 75 kg - das ist mehr als das 900-fache des Eigen-Gewichts! Die Umstände der Roherz-Gewinnung – vielfach in armen Entwicklungsländern – sind nicht zuletzt häufig mit unmenschlichen Arbeitsbedingungen verbunden.

Bei Kommunikations-Geräten liegt das größte Potential zur Abfallvermeidung sicherlich auf Seiten der Geräte-Konstruktion, Stichworte sind Modul-Bauweise und Reparaturfreundlichkeit.

Welchen Beitrag aber kann der Nutzer leisten?


…zum Weiterlesen:


  • Die Display-Helligkeit kann je nach Gerät sehr viel Strom zehren, ebenso Funkverbindungen (GPS-Dienste wie die – meist überflüssige - Standort-Verfolgung!).
  • Überflüssige und im Hintergrund aktive Apps verbrauchen ebenfalls unnötig Strom. Sie sollten nach jedem Geräte-Update überprüft und ggf. gelöscht werden.
  • Der Ladestand des Akkus sollte idealerweise zwischen 70 und 30 % gehalten werden, ebenso Lagerung bei übermäßiger Hitze und Kälte vermieden werden, am besten etwa Körpertemperatur.
  • Das Gerät möglichst langfristig nutzen
  • Reparieren wo möglich und sinnvoll

Reste-los glücklich? Lebensmittel-Abfälle vermeiden!

Dass Lebensmittel erschwinglich und im Überfluss erhältlich sind, war auch im industrialisierten Europa bis vor wenigen Jahrzehnten noch alles andere als selbstverständlich.

In den heutigen Industriegesellschaften besteht inzwischen aber vielfach sogar das Luxus-Problem, mit dem Überangebot von Lebensmitteln zurecht zu kommen. In Deutschland werden jährlich 70 bis 85 kg Lebensmittel pro Kopf weggeworfen. In weiten Teilen der Welt ist Hunger aber immer noch Alltag.

Angesichts eines weltweiten Versorgungsproblems mit Grundnahrungsmitteln, aber auch der Klimawirksamkeit des Ernährungsstils ist das Wegwerfen von Essensresten zu Recht mit Gewissensbissen verbunden.

Was tun? – Da geht eine ganze Menge!

  • Der gute alte Einkaufszettel erspart Spontan- und Fehl-Einkäufe – auch online über verschiedene Apps.
  • Unverpackt und unportioniert einkaufen an Frische-Theken, auf Wochenmärkten und in Unverpackt-Läden – spart Abfälle aufgrund von Über-Mengen
  • Brot, Brötchen und Hefegebäck vom Vor-Tag auf dem Brötchen-Grill auftoasten – schmeckt wie frisch von heute, muss aber bald gegessen werden, sonst wird es hart!
  • Reste einfrieren
  • Schnellkonserven aus Resten herstellen:
  • Weiter verarbeiten – hier gibt’s Reste-Rezepte


Zum Weiterlesen:

...und weiterführende Informationen

Abfallvermeidung ist inzwischen in der Gesetzgebung mit höchster Priorität angelegt.
Hier einige der wichtigsten Rechtsgrundlagen zum Thema Abfallvermeidung in der Abfallwirtschaft - für alle die es genauer wissen wollen (oder müssen).

  • EU-Ökodesign-Richtlinie
    Information des Umweltbundesamtes
  • Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)
    "Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen".
    DAS Bundesdeutsche Gesetz für die Abfallwirtschaft mit Zielhierarchien, Definitionen und Pflichten für die verschiedenen Akteursgruppen zur Vermeidung, Vorbereitung zur Wiederverwendung, Recycling, sonstiger Verwertung und Beseitigung.
  • Verpackungsgesetz (VerpackG)
    "Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und hochwertige Verwertung von Verpackungen"
    Rechtsgrundlage u.a. für das getrennte Sammeln von Verpackungen über Verpackungstonnen oder Gelbe Säcke. Gibt Organisationsrahmen vor für die Sammelsysteme der Verpackungsindustrie legt Verwertungs-Quoten fest für einzelne Verpackungsmaterialien und -arten fest.
    33 legt Mehrwegpflicht für to go Verpackungen ab 2023.
    § 34 legt Ausnahmen für Kleinstbetriebe fest
  • Einwegkunststoffverbotsverordnung (EWKVerbotsV)"Verordnung über das Verbot des Inverkehrbringens von bestimmten Einwegkunststoffprodukten und von Produkten aus oxo-abbaubarem Kunststoff "
    Verbietet seit Juli 2021 das Inverkehrbringen bestimmter Einwegprodukte aus Kunststoff:
    Besteck, Teller, Luftballonstäbe, Einmal-Essensboxen, Trinkhalme, Wattestäbchen etc.
    Restbestände des Handels dürfen abverkauft werden.

  • Information des Lebensmittelverbands Deutschland zu Hygiene beim Umgang mit Mehrweg-Behältnissen im Gastronomiebereich


Gesetztestexte aller Art sind einsehbar unter www.gesetze-im-internet.de, einer Seite des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz mit dem Bundesamt für Justiz.

Wie die Entstehung von Abfällen hat auch deren Vermeidung viele Beteiligte:
Politik und Gesetzgebung, Landwirtschaft, Industrie, Handel und Verbraucher.
Nur wenn alle Beteiligten in ihrem jeweiligen Bereich aktiv werden, gibt es tatsächlich eine Veränderung.

Verbraucher haben häufig den Eindruck, dass sie mit ihrem Verhalten nichts bewirken können.
Internet und Social Media wie Facebook oder Twitter haben das aber radikal geändert: Noch nie waren Informationen über die Herkunft, die Herstellungsbedingungen und Auswirkungen der Produktion von Waren so leicht zugänglich. Der Austausch über Chat-Gruppen ermöglicht eine breite Meinungsbildung der Verbraucher, die gesellschaftlich wirksam werden kann.
Hier zeigt sich wieder: Gemeinsam erreicht man vieles besser!

Daher gibt’s hier Info's, Tipps und Adressen rund um Kauf, Nutzung, Reparatur, Wiederverwendung und Weitergabe – alles was Abfallvermeidung ausmacht.
Ganz konkret und hier vor Ort. Also: Mitmachen und Weitersagen!

Abfall vermeiden...

…für Haushalte und privaten Konsum:

…für Schulen und Bildungseinrichtungen

...zum Nachschlagen: Rechtliche Grundlagen

haushalte

... für Haushalte

Zu den Aufgaben der KWiN zählen die Organisation aller Erfassungssysteme für Abfälle und Wertstoffe für Privathaushalte

sowie der Unterhalt und die Weiterentwicklung der Sammelsysteme für Abfälle und Wertstoffe.

Für die Entsorgung der Abfälle aus Privathaushalten ist die KWiN im Auftrag des Landkreises tätig.

industrie

... für Gewerbe/Industrie

Die AWN ist entsorgungspflichtig für alle gewerblichen Abfälle zur Beseitigung.

In diesem Rahmen ist sie Ansprechpartner und Dienstleister für alle Gewerbebetriebe in Fragen der Abfallentsorgung.

Das gilt insbesondere für die gewerbliche Restmüllabfuhr und Direktanlieferung an das Entsorgungszentrum Sansenhecken.

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